Zum Haupt-Inhalt
Programm Lifteinweihung
© Stadtarchiv Dornbirn
Programm Lifteinweihung
© Stadtarchiv Dornbirn

3,8 Meter/Sekunde

3,8 Meter/Sekunde

Am 28. Jänner 1951 wurde der Lanklift feierlich eröffnet – genau vor 70 Jahren! Warum kam Edwin Fink, Wagnermeister aus Schwarzenberg, mit diesem Schlepplift besonders gut ins Geschäft?

Die erste Nachkriegszeit war überstanden. Das Bödele sollte für Bevölkerung und Touristen wieder als Skigebiet attraktiv werden. Der Lanklift war das erste Projekt der neubegründeten Dornbirner Seilbahngesellschaft. Der Schlepplift wurde mithilfe von Geldern des European Recovery Program (Marshallplan) vorfinanziert und von Doppelmayr gebaut.

Zur Eröffnung spielte die Stadtmusik den unbeschwerten Bödele-Skilift-Marsch, komponiert von ihrem Leiter Friedrich Jung (1897–1975). Der gebürtige Wiener war früher, ab Mitte der 1920er-Jahre, in Deutschland tätig, auch unter dem Pseudonym Oswald Sturm. Der Musiker wurde Parteimitglied und Propagandist des Nationalsozialismus – mit einer steilen Karriere. Für den Reichsparteitag 1939 komponierte er ein monumentales Werk für 2.500 Musiker und 6.000 Sänger. Die Aufführung kam wegen des Kriegsbeginns nicht zustande. 1950–1963 war Jung Direktor der Städtischen Musikschule in Dornbirn.

Der Lanklift fuhr auf Wunsch des Projektleiters Ingenieur Sepp Luger (1900–1970) sehr schnell: 3,8 m/sec anstatt der üblichen 2,3 m/sec. Ständig brachen Holzbügel und wurden an Doppelmayr retourniert. Wagner Fink lieferte dem Liftbauer bis zu 8.000 Bügel pro Jahr und war mit dem Lank offenbar besonders gut beschäftigt. Denn einen Monat nach Inbetriebnahme schrieb Doppelmayr nach Dornbirn, dass dauernd ein Wagner mit den Reparaturen beschäftigt sei. Das gehe nicht an, vielmehr müsse den Skifahrern klar gemacht werden, dass „beim Start nicht wie ein Klotz hingestanden werden soll“. Kleine, schleifende Schritte in Fahrtrichtung seien im Sinne des „Reibungskoeffizienten“ angesagt.

Holzliftbügel, Leihgabe FA Doppelmayr

Zum Seitenanfang