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Bilderrätsel
Bilderrätsel, © Stadtmuseum Dornbirn
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Bilderrätsel, © Stadtmuseum Dornbirn

Bödele – ganz privat

Bödele – ganz privat

Dieses Objekt aus einem Bödele-Ferienhaus bereitete uns ziemliches Kopfzerbrechen: Bestandteil einer Miniaturwaschmaschine, eines Motorblocks? Ein halbautomatischer Spätzler?

Nach dem Zweiten Weltkrieg öffnete sich das Bödele endgültig für ein breiteres Publikum. Mit der Gastronomie, den Liften und Skischulen sowie den zahlreichen Zweitwohnsitzen entstanden neue Arbeitsplätze. In der Schnittmenge von Arbeit und Freizeit bildeten sich ungewöhnliche Arbeits- und Daseinsformen – vom Skilehrer bis zum Privatier mit Daueraufenthaltsort Bödele.

Norbert Bertolini (1899–1982) war ein solcher Privatier, ein von den meisten Verpflichtungen freigestellter Lebemann mit vielen Leidenschaften: Sport, schnelle Fahrzeuge, Frauen, Alkohol und das Bödele. Bertolinis Vater war Textilwarenhändler in Bregenz. Über seine Mutter Maria Friederika (aus der Textildynastie Herrburger & Rhomberg) war Norbert Bertolini eng mit Dornbirn verbunden. Sein Großvater bewohnte das Haus, in dem sich heute Stadtarchiv und Stadtmuseum befinden.

Mit Großvater und Mutter teilte Norbert Bertolini die Begeisterung für die Fotografie. Er hinterließ Fotoalben mit über 5.000 beschrifteten Bildern und hunderte Glasplatten-Dias. Die Aufnahmen vermitteln ein Lebensbild des gehobenen Bürgertums in Vorarlberg, Bertolinis Enthusiasmus für den Nationalsozialismus und zusätzlich stellen sie eine Bödele-Bildchronik dar. 1932 baute sich der Privatier ein Ferienhaus auf der Seewarte. Wegen seiner ständigen Anwesenheit und den vielen Stunden in den Gaststuben wurde Bertolini auch „Bürgermeister vom Bödele“ genannt. Aus dem Ferienhaus haben sich Möbel, Dekorationen und Gebrauchsgegenstände erhalten: Darunter ein Kaffeeröster, denn auf den Genuss von frischem Bohnenkaffee wollte Bertolini auch in seiner Hütte nicht verzichten.

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