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© Privatbesitz/Stadtmuseum Dornbirn/Vorarlberger Landesbibliothek
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Bödele Skipässe

Bödele Skipässe

Normalerweise gehört das Bödele den WintersportlerInnen, wenn es so schön verschneit ist wie derzeit – vor allem den SkifahrerInnen. Bisher waren die Lifte zu, was sich ab Weihnachten ändern wird. Wie auch immer: Wir lamentieren nicht. Vielleicht nutzen wir die Gelegenheit und lernen das „Fellen“?! Den TourenskiläuferInnen auf der Skinfit-Autobahn mag es egal sein, aber vielleicht wissen Sie es: Warum brauchte man früher 2 Skipässe für das Bödele?

Die Ausstellung „Wem gehört das Bödele?“ lebt von alltäglichen Gegenständen. Diese Dinge sind gewöhnlich, oft verlebt und haben keinen Marktwert. Zugleich sind sie kostbare persönliche Erinnerungen der LeihgeberInnen – an Menschen, Begebenheiten, die Kinder- und Jugendtage. Ausgestellt transportieren diese Objekte zentrale Inhalte und Atmosphärisches, die vorherrschende Stimmung zu einer bestimmten Zeit.

Eine Punktekarte vom Schwarzenberger Hochälpelelift und ein Zehnerblock zum Abreißen aus 1967 für den Dornbirner Lanklift belegen die Konkurrenz zweier Liftgesellschaften auf dem Bödele. Bis 1987 waren sogar zwei Skipässe nötig, um alle Lifte auf dem Bödele zu nutzen. Dann konnten sich die Dornbirner und die Schwarzenberger Liftgesellschaft auf eine gemeinsame Skikarte einigen.

So stehen die beiden Skipässe auch für das – historische – Spannungsfeld zwischen den beiden Gemeinden. In Vorarlbergs Archiven finden sich mehrere Dokumente zu Grenzstreitigkeiten auf der Oberlose. Immer wieder war es hier zu Konflikten gekommen.

1905 hatte sich Otto Hämmerle bemüht, das Bödele aus dem Postbezirk Schwarzenberg auszuscheiden. Denn verlässlich und schnell sollte den Gästen seines Alpenhotels die Post zugestellt werden. Seither führt das Bödele Dornbirns Postleitzahl und Telefonvorwahl.

In der NS-Zeit versuchte die Stadt Dornbirn, das Bödele einzugemeinden. Das Projekt scheiterte an der Gegenwehr aus Schwarzenberg. Verwaltungspolitisch wurde die Zugehörigkeit nie mehr diskutiert. Doch fragt man heute, wem das Bödele gehört, wird es vielfach Dornbirn zugedacht.

Die beiden Skipässe trafen übrigens aus unterschiedlichen Quellen am selben Tag im Dornbirner Stadtmuseum ein – der eine als Leihgabe für die Bödele-Ausstellung, der andere als Geschenk.

 

Skipass

Material

Papier

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