Der Holzkasten mit Buchstaben auf Kartontäfelchen aus der Zeit um 1900 stammt aus einem Dornbirner Lehrerhaushalt. Ähnlich aufgebaut wie sein jüngerer Bruder, ist er mit über 600 Buchstaben- und Zahlentäfelchen, die auf der Vorderseite in Fraktur, auf der Rückseite in deutscher (Kurrent-) Schrift bedruckt sind, reichlich bestückt.

Dass Setzkästen wie dieser bereits von pädagogischer Bedeutung waren, beweist folgender Eintrag aus der Altacher Schulchronik: 1903 hatte der Ortsschulrat vom Bezirksschulrat „ernstlich ermahnt“ werden müssen, endlich einen Setzkasten anzuschaffen, jenes fast unentbehrliche Lehrmittel für die erste Klasse, das selbst die ärmsten Bergschulen besitzen.

Der populäre Lesekasten aus den 1950er Jahren ist eine Fortführung dieser Art von didaktischem Spielzeug bzw. Unterrichtsmaterial. Mit der farbigen Abbildung ansprechend gestaltet, lässt sich der aufgeklappte Deckel, gleich wie beim älteren Modell, mit der integrierten Setztafel für die Anordnung von Wörtern und Sätzen verwenden.

Nach dem Lernvergnügen mussten die Buchstaben und Zeichen wieder in die dafür vorgesehenen Fächer verstaut werden, so kam auch gleich eine erzieherische Maßnahme ins Spiel.

Das Stadtmuseum bedankt sich bei Gertrud und Ilga Winsauer sowie bei MMag. Dr. Peter Strasser für diese Schenkungen!