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Rettungsschlitten Kanadier
© Günter König/Stadtmuseum Dornbirn
Rettungsschlitten Kanadier
© Günter König/Stadtmuseum Dornbirn

Kanadier

Kanadier

Konnten SkifahrerInnen nach einem Sturz nicht mehr auf die Beine kommen, rückten Rettungsleute mit diesem Wannenschlitten an. Warum wurde das Ding als Kanadier bezeichnet, kam es aus Übersee?

Um im Unglücksfall schnell zu helfen, waren an Winterwochenenden ehrenamtliche Sanitäter auf dem Bödele stationiert. Zeitgleich mit dem Lanklift eröffnete 1951 in dessen Nachbarschaft das Rettungsheim. Das Gebäude wurde in Eigenregie mit Spendengeldern errichtet; ein aufwendiger Film dokumentiert die Bauzeit.
Die Pläne für die sogenannte Rotkreuz-Hütte stammten von dem Architekten Wilhelm Fleisch (1888–1960). Bis heute erhält der Verein Rettungsheim Bödele die Hütte.

Die Ausrüstung der Rettungsleute war improvisiert, teils nachgebaut und selbst erfunden. Ihr langjähriger Obmann Edwin Sohm konstruierte etwa eine Holzbeinschiene („Stiefel“) oder einen Apparat zum Aufwickeln von Binden. Manches kam aus Beständen der Deutschen Wehrmacht – so wurde ein Armeeranzen mit Rotkreuzemblem versehen zum Erste-Hilfe-Tornister. Andere Gerätschaften kaufte der Verein als Musterstück und kopierte sie.

Den ersten Rettungsschlitten erwarb man in Davos. Nach dessen Vorbild baute der Dornbirner Wagnermeister Fussenegger weitere 25 Exemplare. Während ein Akia nur zu zweit zu bändigen ist, fuhr den Kanadier ein Retter alleine. In steilem Gelände wurde eine große Kette untergelegt, um den Schlitten zu bremsen. So gelang es, Verunfallte auch aus der berüchtigten Schwabenfalle zu bergen. In diesem Streckenabschnitt stürzten massenhaft Skitouristen und brachen sich die Knochen, bevor er in den 1970ern entschärft wurde.

Leihgabe Verein Rettungsheim Bödele

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