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Swartz'sches Milchgefäß
Swartz'sches Milchgefäß, © Günter König/Stadtmuseum Dornbirn
Swartz'sches Milchgefäß
Swartz'sches Milchgefäß, © Günter König/Stadtmuseum Dornbirn

Milchgefäß für schwedische Sennerei

Milchgefäß für schwedische Sennerei

„Mein Sport ist das Bödele“, soll der Bödele-Entwickler und Textilindustrielle Otto Hämmerle einmal gesagt haben. Zu Hämmerles sportlichen Aktivitäten gehörten die Fotografie, Jagd, Skifahren und Rodeln, Badekultur und die gehobene Hotellerie, Straßenbau, die Fischzucht genauso wie die Alp- und Milchwirtschaft.

Moderne Alpwirtschaft

Selbst „große“ Industrielle unterhielten neben diversen Handwerksbetrieben und Kraftwerken meist auch eine Landwirtschaft. Viele Vorarlberger Fabrikanten waren in landwirtschaftlichen Vereinen aktiv und arbeiteten, zusammen mit Lehrern und Beamten, an einer Verbesserung der krisengebeutelten Branche. Schon Franz Martin Hämmerle (1815–1878) ließ auf seiner Alpe verwachsene Flächen roden, sumpfige Gebiete entwässern und sorgte mit Kunstdünger für ertragreichere Weiden.

Schwedische Sennerei

Theodor und Otto Hämmerle traten in die Fußstapfen des Vaters. Ihr besonderes Augenmerk galt der Sennerei. Beide führten in ihren Betrieben das aus Schweden kommende Swartz’sche Aufrahmungsverfahren ein. Die Milch wurde in hohe, schmale Gefäße geschüttet und mit fließendem Wasser rasch abgekühlt. Das ergab mehr Rahm als herkömmliche Verfahren; die erzeugte Butter war von gleichbleibender Qualität und länger haltbar. Daneben konnte noch Magerkäse hergestellt werden. Auf der Alpe Oberlose macht die Meierei bis heute ihrem Namen alle Ehre. Auf „Theodors Älpele“ wird keine Milchwirtschaft mehr betrieben. Im Hochsommer können einen dort aber Wasserbüffel überraschen, die genüsslich im kleinen Hochälpele See dümpeln.

Landschaftsgestaltung

Wie auf dem Hochälpele wurden auch auf dem Bödele Drainagen aus Tonröhren und Abflussgräben gesetzt. Im eigentlichen Moor kam es zum Glück nicht zu großen Entwässerungen. Beeindruckend klingen die Maßnahmen zur Bodenverbesserung im Sinne der Landwirtschaft: Mit drei Tonnen Kalidüngersalz, zur Stärkung der Pflanzen und zur Wachstumsförderung, sowie acht Tonnen „Thomasmehl“ (Phosphatdünger), wollte man etwa „Sefe und Borst“ (Erika und Bürstling) ausrotten. Landschaftsgestaltend wirken auch Bepflanzungen unter Otto Hämmerles Ägide – bis heute säumen Ahornbäume die Wege auf dem Bödele. Zusammen mit 6.000 Erlen wurden diese Bäume 1903/04 eingesetzt. Die Erlen haben auf den sauren und schweren Böden nicht überdauert. Ähnlich ungeeignet war das Gebiet für den Reisanbau: Die diesbezüglichen Versuche des Dornbirner Künstlers Edmund Kalb auf dem Bödele scheiterten. Damals war es dafür zu kalt.

Schwartz'sches Milchgefäß, Privatbesitz

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