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Schlüssel zu Ferienhütte Nr. 379
Schlüssel zu Ferienhütte Nr. 379, © Stadtmuseum Dornbirn
Schlüssel zu Ferienhütte Nr. 379
Schlüssel zu Ferienhütte Nr. 379, © Stadtmuseum Dornbirn

Schlüssel zum Glück

Schlüssel zum Glück

Der Dornbirner Textilindustrielle Otto Hämmerle kaufte 1901/02 das Gemeinschaftsvorsäß Oberlose auf, um es zu einem Erholungsgebiet umzugestalten. Er verwirklichte sein Bödeleprojekt innerhalb weniger Jahre. Die Vorsäßhütten wurden rasch zu Ferienhäuschen umgebaut und vermietet.

Erfindung des Bödele

Hämmerle erwarb weitere Grundstücke und Wälder, ließ Wege, Straßen und Wasserleitungen bauen, das Gelände teils trockenlegen und neu bepflanzen. Der Dornbirner Baumeister Johann Josef Anton Albrich erhielt den Auftrag, die Vorsäßhütten für die Sommerfrische zu adaptieren. Das Äußere der Gebäude, die um 1800 errichtet worden waren, blieb weitgehend unverändert. Die Ferienhütten wurden mit Heizungen und Sanitäranlagen versehen, die Ausstattung und Möblierung war aber betont einfach und rustikal gehalten.

Die Gründung dieser sogenannten Familienkolonie bedeutete aber nicht das Ende der Landwirtschaft auf dem Bödele – im Gegenteil: Aus dem ehemaligen Vorsäß wurde der Musterbetrieb Alpe Oberlose (die heutige Meierei) mit Stallungen und moderner Sennerei. Die Alpe sicherte die Grundversorgung der Urlauber, genauso wie deren Bedürfnis nach bäuerlicher Kulturlandschaft. Otto Hämmerle agierte auch hier mit Geschäftssinn. Ein zeitgenössischer Beobachter kommentierte 1902 in der Zeitung Vorarlberger Volksfreund: „Zwar meinen viele, es sei dies eine Liebhaberei des Besitzers. Mir kommt vor, daß das Geld, das aufgewendet wird, gar bald sich verzinsen werde.“

Strenge Rechnung

Dass die Zahlen stets im Blick behalten wurden, dafür sorgte nicht zuletzt Adolf Hemrich, leitender Buchhalter bei F. M. Hämmerle. Er führte genaue Aufzeichnungen über die Vermietung der Familienkolonie-Hütten und der Ferienwohnung im Sennhaus. Die Mieter sind namentlich angeführt, mit Aufenthaltsdauer, Zins und Sonderkosten (z. B. für extra Matratzen). Vermietet wurde – meist langfristig – an Verwandte und Bekannte der Familie.

Schlüssel zum Ferienglück auf dem Bödele sind bis heute sehr begehrt. Der hier gezeigte gehörte zur Hütte Nr. 379. Sie wurde von mehreren Generationen der Familie Hämmerle als Feriendomizil genützt. Das Gebäude brannte 2016 ab und wurde inzwischen neu errichtet.

Schlüssel zur Ferienhütte Nr. 379 auf dem Bödele

Jahr

um 1903

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