Zum Haupt-Inhalt
Sammlung Schäfer
© Sammlung Schäfer
Sammlung Schäfer
© Sammlung Schäfer

Kolonnen aufs Bödele

Kolonnen aufs Bödele

In Kolonnen aufs Bödele geht es bei unten Nebel/oben Sonnenschein dieser Tage – selbst wenn Skilifte und Gastronomie im Lockdown sind.

Das Bild stammt aus einer Werbefoto-Serie, aufgenommen 1954/55. Dass es erhalten geblieben ist, verdanken wir Anton Schäfer (1929–2009), dem langjährigen Chef und akribischen Chronisten der Postbusse Dornbirn. 
Wie viele Busse waren hier aufs Bödele unterwegs? Was schätzen Sie? 

Autobusverkehr Dornbirn-Bödele
Bei der probeweisen Einführung des Linienverkehrs 1937 war von Kolonnenverkehr noch keine Rede. Nur dreimal täglich fuhr der Bus in der ersten Wintersaison von Dornbirn auf das Bödele (und weiter bis Schwarzenberg und Bezau). Der Fahrschein bergauf war im Winter teurer als die Talfahrt!

Schon in den 1950er-Jahren wollten an Sonn- und Feiertagen im Winter besonders viele auf das Bödele. Aufgrund des Andrangs und der Straßenverhältnisse wurden die Postbusse in Kolonnen geführt. Bis zu 23 Steyr-Busse waren pro Kurs im Einsatz und bildeten lange Schlangen wie auf dem Foto in der Sandkurve zu sehen.

Wegen einer Gewichtsbeschränkung (auf 6 Tonnen) kamen vorerst nur kleine Busse zum Einsatz. Sie konnten den Ansturm nicht immer bewältigen. Manche Sportler mussten sich „schließlich schimpfend zu Fuß auf den Weg machen“, wie die Vorarlberger Nachrichten 1952 berichteten. Ab 1968 durften Fahrzeuge mit bis zu 12 Tonnen die Bödelestraße nutzen. 

Zu Bus-Kurszeiten wurde die Gegenfahrbahn gesperrt. Mit einer grünen Fahne signalisierte der letzte Bus der Gendarmerie, dass die Sperre aufgehoben werden konnte. Nach dem Dauereinsatz im Winter war die Fahne zerschlissen. Alljährlich stellten Elsa Schäfer, die Ehefrau des Dornbirner Postbus-Chefs, und der Sattler und Busfahrer Hans Fink eine neue her.

Nach dem Vollausbau der Straße bis Ammenegg (1983/84) waren Einbahnregelungen nur noch selten nötig.

Jahr

1954/1955

Zum Seitenanfang