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Albertine Rhomberg im Dirndlkleid (rechts)
Albertine Rhomberg im Dirndlkleid (rechts), © Privatbesitz
Albertine Rhomberg im Dirndlkleid (rechts)
Albertine Rhomberg im Dirndlkleid (rechts), © Privatbesitz

Schick beim Picknick

Schick beim Picknick

Mit der Pandemie ist Jausnen im Freien wieder in geworden. Ein paar warme Tage noch und man kann sich dazu auf die grüne Wiese setzen – wie Albertine „Bini“ Rhomberg. Sitzt sie hier vielleicht sogar auf dem „Bini-Hügel“?

ländlich/urban

Als Vorsäß- und Alpgebiet war das Bödele ländlich. Die Mieter in der Familienkolonie, die Gäste des Alpenhotels und die Ferienhausbesitzer brachten jedoch städtische Elemente mit in die Höhe. Teile des Dienstpersonals kamen ebenso selbstverständlich in die Sommerfrische mit, wie passende Kleidung (Dirndl & Co!) und Annehmlichkeiten des gehobenen bürgerlichen Haushalts. Der „Bot Huber“ half mit dem Pferdefuhrwerk und stellte „Plunder auf das Bödele“ in Rechnung.

Liegestuhl und Mistgabel

Aus der Mischung von Ländlichem und Städtischem entstand ein ganz spezifischer Bödeletourismus. Unter hohem Aufwand gab man der bäuerlichen Kulturlandschaft ein tourismustaugliches Gepräge. Ein Badesee wurde gegraben, man ließ Alleen angelegen – man wollte hier etwas von den beliebten, mondänen Kurstädten etablieren. Die Bauern wurden angewiesen, nur zu bestimmten Zeiten zu düngen. Verträge zwischen der Firma Alpenhotel Bödele und den Landwirten der Unterlose regelten, dass weder Wald noch Bauten die schöne Aussicht verstellen dürfen. Andererseits hielten sie auch fest, dass die Wanderer auf den Wegen bleiben müssen und wo Liegestühle oder Hängematten verboten sind. So kam auch die Vieh- und Milchwirtschaft zu ihrem Recht.

Trachtenlook

Überall in Österreich kleideten sich die Damen und Herren der besseren Gesellschaft für die Sommerfrische gerne rustikal. Die Dornbirner Textilindustrie reagierte darauf mit der Produktion von Trachtenstoffen; manche Schneiderinnen spezialisierten sich auf das Nähen von Dirndl und Co. So wie Anna Gmeinder, die von 1940 bis 1968 Trachtenmode nähte – auch das Dirndl, das Albertine Rhombergs beim Picknick auf dem Bödele trug. Sie war eine eingefleischte Bödelerin und wurde sogar namengebend. Weil sie in einem Haus auf der Kuppe des Rodelhügels wohnte, war dieser der „Bini-Hügel“.

Dirndl von Albertine Rhomberg

Hersteller

Trachten Gmeinder, Dornbirn

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